Myzelium – das unsichtbare Netzwerk unter unseren Füßen – ist weit mehr als nur die Wurzelstruktur der Pilze. Es besitzt faszinierende Eigenschaften, die es zu einem der vielversprechendsten nachhaltigen Materialien unserer Zeit machen. Die Kultivierung von Myzelium eröffnet neue Möglichkeiten in Bereichen wie Mode, Architektur und Verpackung. Doch wie funktioniert die Myzelium-Kultivierung genau, und welche Herausforderungen stellt sie dar?
In meiner Bachelorkollektion Mycelium Interwoven habe ich meine kleinen Experimente in fertige Entwürfe umgesetzt. Die Stücke Mycelia Whisper, Fungal Fusion und Mushroom Muse wurden mit Myzelium kultiviert und demonstrieren die Möglichkeiten, die entstehen, wenn Pilze auf textilen Oberflächen wachsen. Jeder dieser Entwürfe verkörpert die Symbiose zwischen Natur und Mode und zeigt das Potenzial von Myzelium als nachhaltiges Material in der Modeindustrie auf.
Die Grundlagen der Myzelium-Kultivierung
Ich kultiviere Myzelium, die wurzelähnliche Struktur von Pilzen, direkt auf textilen Oberflächen, um innovative Materialien zu entwickeln. Dieser Prozess ist ebenso eine Kunst wie eine Wissenschaft und erfordert Geduld, Präzision und ein tiefgreifendes Verständnis der Pilzbiologie.
Die Myzelium-Kultivierung beginnt mit einem geeigneten Substrat, das typischerweise aus organischen Materialien wie Holzspänen, Stroh oder Kaffeesatz besteht. Diese bieten die nährstoffreiche Grundlage, die Myzelium zum Wachsen benötigt. Durch sorgfältige Kontrolle der Wachstumsbedingungen und die Auswahl spezialisierter textiler Substrate kann ich Oberflächengestaltung mit unterschiedlichen Texturen, Fertigkeiten und ästhetischen Qualitäten erschaffen. Diese Methode ermöglicht es mir, einzigartige Verbindungen zwischen Textilien und Pilzen herzustellen. Das Ergebnis sind Kreationen, die sowohl funktional als auch visuell fesselnd sind.